Manchmal bleibt einem nur selbst zu kündigen. Sei es wegen der Arbeitslast, unangenehmer Kollegen, unangenehmer Kunden, Mobbing oder einem anderen Grund.
Es kann sein, dass Selbstzweifel kommen. Es kann sein, dass du merkst, dass du deinen (alten) Job nicht mehr ausführen kannst (warum auch immer). Vielleicht brauchst du eine andere Arbeitsstelle mit einem feinfühligeren Chef /einer feinfühligeren Chefin oder harmonischerem Team. Natürlich ist es schwer zu kündigen und sich durchzuringen. Es ist gleichzeitig eine Chance.
Ich kann meinen alten Job nicht mehr ausüben, habe dafür aber ganz neue Arbeitsstellen entdeckt. Es gibt so viele Jobs, von denen ich nicht einmal wusste, dass sie existieren. Es gibt so viel Fähigkeiten, von denen ich keine Ahnung hatte, dass ich sie besitze. Du hast bestimmt auch welche, die dir unbekannt sind.
Vielleicht spürst du grad eher weniger Hoffnung. Lass dir Zeit, hol dir Hilfe. Vielleicht hilft es dir mit Jemandem drüber zu sprechen, der auch schon einmal gekündigt hat und feinfühlig ist. Oder du hast eine Therapeutin/einen Therapeuten.
Nimm dir Zeit nach der Kündigung für dich. Es ist normal Trauer zu Enttäuschung zu verspüren oder vielleicht sogar Wut darüber sich gezwungen zu fühlen zu kündigen. Es gibt so viele Gefühle und Gefühlsmischungen, die man verspüren kann. Zum Beispiel eine Mischung von Wut, Angst, Erleichterung, Verunsicherung, Frust, Trauer.
Ich wünsche dir Hoffnung und den Glauben an dich, dass du etwas finden wirst. Und solltest du merken, du kannst derzeit nicht mehr arbeiten: du bist nicht alleine. Es gibt viele Menschen, die so eine Phase durchmachen. Vielleicht kannst du irgendwann einen kleinen Nebenjob ausführen, oder Teilzeit oder sogar Vollzeit arbeiten. Vielleicht brauchst du auch mehrer Jahre für dich. Egal was zutreffen wird: du bist etwas wert. Wir Menschen müssen nicht beweisen, dass wir einen Wert besitzen, indem wir z.B. hart arbeiten, immer freundlich sind oder im Ehrenamt tätig sind. Das gilt für alle Menschen, auch dich!
Und mal ehrlich: mit all den eigenen Gefühlen, Intrusionen und Erinnerungen klar zu kommen ist harte Arbeit. Therapie machen ist harte Arbeit. Sich seinen Ängsten zu stellen ist harte Arbeit. Man vergisst das schnell einmal: es ist eine Wahnsinnsleistung, die man als traumatisierten Mensch leistet, wenn man einfach versucht seinen Alltag durchzustehen und sich weiterzuentwickeln. Dein Leben und deine Gesundheit sind das Wichtigste. Vergiss das nie!